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Papiereigenschafte und Laufrichtung

Es gibt unzählige verschiedene Papiere. Verschiedene Hersteller, verschiedene Grammaturen, verschiedene Farben, verschieden Anwendungszwecke, verschiedene Eigenschaften,....

Wenn mal einmal nachdenkt, was aus Papier besteht. Vom Kaffeefilter, bis hin zum Taschentuch, bis zum Kopierpapier, bis zur Verpackung. Und vieles mehr.

Papier kann handgeschöpft sein, oder industrielle hergestellt werden, mit einer riesigen Papiermaschine.

Begriffe zum Thema Papier. Laufrichtung, Breitbahn, Schmalbahn, Ries, Grammatur, Flächengewicht,... sind alles Begriffe die man im Umgang mit Papier schon einmal gehört hat. Aber was bedeuten diese Begriffe eigentlich?

Laufrichtung:

Laufrichtung haben nur Papier, die auf einer Papiermaschine hergestellt wurden.

Der Faserbrei wird auf der Papiermaschine auf das Sieb gespritzt. Die Fasern ordnen sich in Flußrichtung. Diese Richtung nennet man auch Maschinenrichtung oder Laufrichtung.

Vorstellen kann man sich das wie Baumstämme in einem Fluß. Diese richten sich auch nach der Flußrichtung.

Im Gegensatz zur Laufrichtung ist quer die Dehnrichtung. Durch Feuchtigkeit dehnen sich die Fasern im Papier aus. Das ist auch der Grund, weshalb sich Papier einrollt, sobald es Nass wird.

Die Feuchtigkeit lässt die Fasern quellen und das Papier wächst in die Dehnrichtung.

Deshalb ist es wichtig, beim Umgang mit Papier, diese Eigenschaft zu kennen, und zu wissen, wie man damit umgeht.

Wie kann ich die Laufrichtung und Dehnrichtung bestimmt?

Um bei der Verarbeitung auf die richtige Laufrichtung achten zu können, muss ich erst einmal wissen, wie bei meinem Papier die Fasern verlaufen. Durch verschiedenen Proben kann man das herausfinden.

Biegeprobe:

Bei der Biegeprobe wir das Papier einmal längs und einmal quer gebogen. In die Richtung, in der sich das Papier leichter biegen lässt, ist die Laufrichtung. Es ist einfach die Fasern längs zu biegen, die die Länge der Fasern. Denken wir wieder an die Holzstämme im Fluß.

Reißprobe:

Bei der Reißprobe reißt man das Papier einmal längs und einmal quer ein. Mit der Laufrichtung wird es ein gerader gleichmäßiger Riss, während der Riss gegen die Laufrichtung ungleichmäßig wird und ausgefasert. Die Erklärung ist, dass es natürlich einfach ist die Fasern längs auseinander zu trennen, wie die Fasern an sich.

Fingernagelprobe:

Bei der Fingernagelprobe wird mit dem Fingernagel über zwei Kanten des Papier gezogen. Das Papier dehnt sich und wird wellig. In Dehnrichtung dehnt sich das Papier mehr, und wird welliger, wie auf der Seite der Laufrichtung.

Streifenprobe:

Für die Streifenprobe werden zwei Streifen Papier aus dem Papier heraus geschnitten. Einer längs, einer quer. Die beiden Streifen werden in die Luft gehalten. Ein Streifen biegt sich mehr wie der andere. Der Streifen mit mehr Biegung zeigt die Dehnrichtung. Der Steifen

Nassprobe:

Für die Nassprobe wird das Papier angefeuchtet. Das Papier rollt sich in ein. Wie oben beschrieben, dehnen sich die Fasern aus und das Papier wächst. Die Richtung in der das Papier wächst ist die Dehnrichtung.

Mit diesen Proben lassen sich die Laufrichtung und Dehnrichtung bestimmten.

Aber warum ist diese Laufrichtung und Dehnrichtung so wichtig?

Aufgrund der daraus ergebenden Eigenschaften ist es wichtig diese Eigenschaften zu nutzen.

Beim Buch muss der Bund Parallel zur Laufrichtung verlaufen. Aber warum?

Es gibt mehrere Gründe. Zum einen würden sich die Seiten nicht gut umblättern lassen. Die Seiten wären starr, da man bei falscher Laufrichtung nicht mit den Fasern umblättern würde. Das zeigt sich bei der Biegeprobe. Zum anderen kann es beim Ableimen im Bund ein Problem geben. Ist der Leim auf Wasserbasis, enthält er sehr viel Feuchtigkeit. Ist das Papier in falscher Laufrichtung würde sich das Papier durch die Feuchtigkeit dehnen und es wird wellig. Das kann im Bund einen negativen Einfluss auf die Haltbarkeit haben und sieht zu dem noch unschön aus.

Deshalb ist es wichtig, dass alle verwendeten Materialien parallel zum Bund verlaufen, um diesen Problemen vorzubeugen.

Bei Karteikarten muss die Laufrichtung senkrecht zum Kastenrand stehen, damit sich die Karteikarten nicht nach unten wölben und durchbiegen.

So macht man sich je nach Verwendungszweck diese Eigenschaften zu nutze.

Schmalband und Breitbahn

In der fertigen Papierbahn liegen die Fasern fast ausschließlich in der Laufrichtung. Da aber nicht immer Rollenpapier verarbeitet werden können, werden Papierbogen aus der großen Papierrolle heraus geschnitten.

Je nachdem wie die Bogen aus der Papierbahn geschnitten werden, spricht man von Schalbahn oder Breitbahn.

Bei Schmalbahn verlaufen die Fasern parallel zur längeren Seite des Bogens.

Bei Breitbahn verlaufen die Fasen parallel zur kürzeren Seite des Bogens.

Dies ist wichtig bei der Papierbestellung darauf zu achten, wie das Papier bestellt werden kann, um möglichst wenig Abfall und größt möglichen Nutzen zu haben.

Es gibt verschiedene Arte der Kennzeichnung.

Papier kann mit den Abkürzung SB für Schmalbahn oder BB für Breitbahn gekennzeichnet sein

Eine weitere Möglichkeit ist es das Format mit der Dehnrichtung zu unterschreiben. Beispiel 70 x 100 entspricht SB oder 70x 100 entspricht BB

Und weil es sonst zu einfach wäre gibt es noch eine Möglichkeit. Mit Angabe der Maschinenrichtung M wird die Laufrichtung gekennzeichnet. Beispiel: 70 x 100 M entspricht SB