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Kurswoche an der Meisterschule Alois Senefelder mit dem Thema Französischer Ledereinband

Im September 2022 begann am Münchner Beruflichen Schulzentrum Alois Senefelder das neue Vollzeitkurssystem zum Buchbindermeister im Handwerk.

Es ist ein Alleinstellungsmerkmal und Tradition an der Münchner Schule, den Vollzeitkurs zum Buchbindermeister im Handwerk durch europäische Buchkünstler in Wochenworkshops zu ergänzen und somit ein „mehr“ an Wissen und Fertigkeiten zu bieten, als für die Meisterprüfung erforderlich ist.

Zwischen der École Estienne und dem Münchener Schulzentrum besteht seit vielen Jahren, im Rahmen der Meisterausbildung der Handwerksbuchbinder, eine enge Zusammenarbeit.

Im Rahmen des Meisterkurses im Buchbinderhandwerk am Beruflichen Schulzentrum „Alois Senefelder“ in München, wurde kürzlich der Workshop „Französischer Lederband“ mit Odile Douet durchgeführt.

Odile Douet ist verantwortlich für den Bereich „Handeinband“ an der Pariser École Estienne. Sie ist eine der bekanntesten Einbandkünstler Frankreichs und gilt als internationale Kapazität in ihrem Fachgebiet.

Die Absolventen des Meisterkurses werden im Rahmen der schulischen Ausbildung in der deutschen Technik des Französischen Lederbandes unterrichtet. Odile Douet steht für die französische Art der Fertigung, welche sich in weiten Abschnitten von der deutschen unterscheidet. Übergeordnetes Ziel dieses Angebotes an die Schüler lag darin, verschiedene Techniken kennen zu lernen und für sich eine Entscheidung hinsichtlich des besten Weges zum Produkt „Franzband“ zu treffen.

Aus Sicht einer Teilnehmerin nahm die Kurswoche folgenden Verlauf:

Jeder von uns hat einen Interimsband bekommen. Den galt es erst einmal auseinanderzunehmen und möglichst alle Teile so gut es ging zu erhalten. Sind Inhalt oder Umschlag beschädigt, so werden diese mit dünnem Japanpapier repariert.

Dann ging es zum Heften. Hier haben wir eine besondere Heftung gemacht. Jede Lage wurde zuerst an ein extra Papier, die Fälzel geheftet. So entsteht ein weiteres Gelenkt, und das Buch lässt sich später besser aufschlagen.

Auch der Umschlag und der die Rückenzeile wird an Papier angehängt, so dass es mit ins Buch verarbeitet werden kann.

Die Fälzel werden gefalzt und zum Heften des Buchblocks vorbereitet. Dazu gehört auch das Schneiden der einzelnen Lagen an der Pappschere, das sogenannte Ebabieren. Die Heftbünde und Fitzbünde werden ausgemessen und mit einer Säge eingesägt. Wir haben auf versunkene Bünde geheftet. Geheftet wurde an der Heftlade.

Als nächster Arbeitsschritt wurde der Rücken des Buchblocks abgeleimt und nach dem Trocknen gerundet, um ihn dann in die Presse zu setzen und den tiefen Falz einzuarbeiten.

Die Lagen werden zuerst mit der Hammerspitze nach außen über die Backen der Presse geschoben und, um die Form zu halten, final geklopft. Der tiefe Falz entspricht der Papierstärke.

Durch die Deckelpappen werden die Enden der Bünde gezogen und verklebt.

Die unebenen Stellen werden überklebt und verschliffen, so dass saubere Flächen entstehen. Das geschieht auch am Buchrücken. Für das Kapitalband haben wir ein Lederkapital gefertigt und an den Buchblock angebracht.

Auf dem Buchrücken sollen falsche Bünde ausgearbeitet werden. Dafür kleben wir Lederstreifen auf die Rückeneinlage.

Im nächsten Arbeitsgang wird das Leder für den Buchrücken und die Lederecken vorbereitet, ausgemessen, zugeschnitten und geschärft. Beim ins Leder machen, werden die Bünde ausgeformt und an Kopf und Fuß das Häubchen geformt. Dann werden die Ecken angebracht und später der Überzug aufgeklebt.

Zuletzt wird das Vorsatz bzw. der Spiegel eingeklebt und zum Trocknen in die Presse gesetzt.

Wie jeden Freitag im Kurs haben wir uns zur Präsentation mit unseren Fachlehrern und der Schulleitung eingefunden und die größten Erkenntnisse und Learnings besprochen. Auch unsere Dozentin Odile könnte nochmal zusammenfassend ihre Erfahrung als Buchbinderin an uns weitergeben.

Wie jeden Freitag im Kurs haben wir uns zur Präsentation mit unseren Fachlehrern und der Schulleitung eingefunden und die größten Erkenntnisse und Learnings besprochen. Auch unsere Dozentin Odile könnte nochmal zusammenfassend ihre Erfahrung als Buchbinderin an uns weitergeben.

Merci Odile.