Ich werde immer wieder gefragt: Welche Kamera soll ich kaufen?
Diese Frage kann ich nicht beantworten und ich will dir auch sagen warum.
Jede Kamera kann Bilder machen. Das steht fest. Aber ob es gute Bilder werden, das entscheidest du. Die Kamera ist ein Hilfsmittel. Je nach deinen Bedürfnissen, was du gerne fotografieren möchtest, kannst du dein Werkzeug so anpassen, das es für dich perfekt ist.
Ich vergleiche das gerne mit Autos. Jedes Auto kann fahren. Aber für verschiedene Bedürfnisse gibt es unterschiedliche Autos. Ob der kleine Stadtflitzer, der in jede Parklücke passt, oder der schnelle Sportwagen, oder eine Familienkutsche mit Platz. Alle Autos können fahren, aber je nachdem was man sucht, sucht man sich das Auto aus.
Und so ist es auch mit der Kamera. Viel wichtiger ist allerdings das Objektiv.
Das Objektiv bestimmt durch die Brennweite und Lichtstärke die Abbildungsleistung.
Brennweite
Ein Objektiv kann ein Zooobjektiv oder eine Festbrennweite sein.
Bei einem Zoom Objektiv werden mehrere Brennweiten abgedeckt und durch das Drehen am Ring der Brennweite verändert sich diese. Ein Standard Kid Objektiv hat eine Brennweite von 28 bis 50 mm. Je kleiner die Zahl, desto mehr Winkel ist auf dem Bild zu sehen. Deshalb spricht man von einer Brennweite von 15 mm von einem Weitwinkelobjektiv. Je größer die Zahl, desto mehr geht der Winkel in den Telebereich. Zum Beispiel 200 mm.
Die richtige Brennweite hängt davon ab, was fotografiert werden möchte, oder welche Bildwirkung ich erzielen möchte.
Der Vorteile eines Zoomobjektiv ist es, mehr Brennweite in einem Objektiv zu haben. Die meisten Zoomobjektiv sind allerdings nicht sehr lichtstark. Die Blendenöffnung ist meistens auf 3,5- 5,6 f begrenzt, was bei schlechten Lichtverhältnisse schwieriger ist, zu fotografieren.
Festbrennweiten haben eine feste Brennweite, wie zum Beispiel 28mm oder 50mm. Die meisten Festbrennweiten sind allerdings lichtstärker, mit einer Blendenöffnung von 1,8f oder 2,0f.
Es gibt auch Zoomobjektive, die eine offene Blende mit zum Beispiel 2,8f Blende haben. Allerdings sind diese eher teuer und schwer. Ihr sehr schön, je nach Bedürfnis gibt es sicher die richtige Linse für dich. Welche das ist, kannst allerdings nur du herausfinden.
Welche Zahlen stehen auf deinem Objektiv und was bedeuten diese?

Weitwinkel
Bei einer Weitwinkligen Brennweite ist mehr auf einem Bild.

Eine Telelinse geht weiter ins Bild und Bildet nur einen Teil ab.
Kameratechnik
Es gibt verschiedene Hersteller an Kameras. Jede Marke hat seine Vorteile. Alle können Bilder machen. Menüführung, Anordnung der Tasten, Größe und Gewicht der Kamera, Preis und letztendlich das Gefühl, welches man hat, wenn man die Kamera in die Hand nimmt, spielen eine entschiedene Rolle. Wenn du dir nicht sicher bist, geh in deinem Kamerageschäft und teste verschiedene Modelle. Liegt die Kamera gut in der Hand, ist das Menü intuitiv, komme ich gut an die Knöpfe,... hast du Spaß an der Kamera. Die „Beste“ Kamera bringt nichts, wenn sie dir zu schwer ist oder du sie nicht mit nimmst, weil dich irgendwas stört.
Das wäre die Antwort auf die Fragen, welche Kamera soll ich mir kaufen. Wenn du fotografisch so weit bist und dich auf irgendwas spezialisiert hast, dann gibt es sicher Optionen, die du dir wünschst, um in diesem Gebiet einfach arbeiten zu können.
Was man allerdings an jeder Kamera einstellen sollen, könnte, ist Verschlusszeit, Blende und Iso.
Verschlusszeit:
Verschlusszeit ist die Zeit, in der sich der Verschluss öffnet und wieder schließt. In dieser Zeit trifft Licht auf den Sensor und das Bild wird gemacht. Grundsätzlich kann man sagen, je länger der Verschluss geöffnet ist, desto mehr Licht tritt den Sensor.
Blende:
Die Blende ist am Objektiv und durch die Blendenöffnung kann man bestimmten wie viel Licht auf den Sensor trifft. Je offener die Blende, desto mehr Licht trifft den Sensor.
Iso:
Iso ist die Lichtempfindlichkeit des Filmes. In der analogen Fotografie wurde der Iso über den Film bestimmt, der eingelegt wurde. Heute kann man das digital über ein Drehrad an der Kamera einstellen. Hier gilt, je höher der Iso, desto Lichtempfindlicher ist der Film und damit tritt auch ein Bildrauschen auf.
Jetzt ist die Frage, was ist die richtige Einstellung? Verschlusszeit, Blende und Iso sind ein Zusammenspiel.
Grundsätzlich sollte ein Bild richtig belichtet sein. Nicht zu hell, aber auch nicht zu dunkel. Mit Hilfe der Belichtungsmesser kann das gut überwacht werden.

Auswirkungen Verschlusszeit:
Eine kurze Verschlusszeit friert den Moment ein. Wird zum Beispiel ein Wasserfall fotografiert, und die tropfen sollen sichtbar sein, dann wähle ich eine kurze Verschlusszeit. Zum Beispiel 1/4000 Sekunde.
Möchte ich das Wasser fließend und sanft machen und die Bewegung des Wassers zeigen, dann wähle ich die Verschlusszeit von 1/50 Sekunde oder länger.
Die Verschlusszeiten sollen vielmehr ein Anhaltspunkt sein. Es hängt von so viel mehr ab. Wie schnell fließt das Wasser, wie sehr möchte diesen Effekt darstellen.

Auswirkungen Blende
Die Blende hat Einfluss wie viel Licht auf den Sensor trifft und die Schärfe im Bild. Und ja es hängt auch damit zusammen, mit welcher Brennweite ich arbeit und wie weit die Motive voneinander entfernt sind.
Grundsätzlich je offener die Blende = kleine Zahl wie zum Beispiel 1,8f 1,4f 2,0f desto mehr Licht kommt auf den Sensor und die Tiefenschärfe ist geringer
je geschlossener die Blende = große Zahl wie zum Beispiel 8f, 11f, 13f, desto weniger Licht kommt auf den Sensor und die Tiefenschärfe ist höher
So kann die Blende auch für die Gestaltung des Bildes dienen.

Soll in einem Bild alles scharf dargestellt werden, wählt man eher eine geschlossene Blende. Landschaften fotografiere ich meistens mit Blende zwischen 8 und 11f.

Soll ein Objekt freigestellt werden, und sich vom Hintergrund/Vordergrund abheben, der dann unscharf werden soll, fotografiere ich mit geöffneter Blende.
Iso
Iso ist eine weitere Größe, um das Bild richtig zu belichten. Es gibt Situationen, bei denen die Parameter Verschlusszeit und Blende ausgeschöpft sind. Dann kann man mit Iso nachhelfen. Zum Beispiel bei schlechten Lichtsituationen. Auf einer Feier in einem dunklem Raum sollen Menschen fotografiert werden. Die Verschlusszeit kann nicht unendlich verlängert werden, da die Menschen die sich durch aus bewegen, dadurch unscharf werden. Die Blende ist schon maximal geöffnet. Was nun? Um doch ein Bild zu machen kann man die Lichtempfindlichkeit hochdrehen, den Iso Wert.
Der Nachteil ist, das Bild rauscht mehr und wird körniger. Aber was ist die Alternative? Kein Bild?
Es gibt Software, die Iso rauschen sehr gut verrechnen kann. Also keine Angst.
Kameraeinstellung
Die Kameras verfügen über verschiedene Modi. Von Vollautomatik, bis Teilautomatik bis manueller Modus. Letztendlich ist es egal, mit was du fotografiert, wenn du weist, was deine Kamera in welcher Situation macht. Hier heisst es üben und verstehen, warum welche Einstellung in welcher Situation am besten ist.
Fokus
Der Fokus bestimmt, welcher Teil des Bilder auf welche Entfernung scharf ist. Ob du das manuell einstellst oder den Autofokus nutzt, sieht man dem Bild nicht an. Auch hier gilt, du solltest wissen, wie deine Kamera in welchem Modus reagiert. Der Fokus wird an der Kamera oder/und am Objektiv eingestellt. Es gibt die Tasten MF für manueller Fokus und AF für Autofokus.
Der Fokus bestimmt die Bildaussage.

Hier könnte die Bildaussage heißen
Leuchtturm am Meer

Hier könnte die Bildaussage heißen
Blumen an der Küste
RAW oder JPG
Ein Raw ist die Rohdatei mit maximalen Infos zu einem Bild. Aus diesen Rohdaten kann das Bild entwickelt werden. Dazu braucht es eine Software.
Der Vorteil ist, es können alle Informationen in maximaler Qualität verwendet werden. Nachteil ist die "Arbeit" des entwickeln im nachhinein. Auch die Daten eines Rohbildes sind größer und man braucht mehr Speicherplatz.
JPG ist ein schon entwickeltes, komprimiertes Format, bei dem das Bild in der Kamera entwickelt wird. Im ersten Blick sieht das Bild vielleicht schärfer und kontrastreicher aus. Allerdings ist durch die Komprimierung nicht mehr gegeben, das das Bild im nachhinein noch vollständig bearbeitet werden.
Ich fotografiere nur im Raw Format. Für mich gehört es dazu, ein Bild zu entwickeln und um die maximale Qualität herauszuholen, brauche ich das Raw.
Bist du am Anfang unsicher, dann kannst die Kamera auf beide Formate stellen. Lieber hast du beides
Bildgestaltung
Was macht ein gutes Bild aus? Eine harmonische Komposition, ungewöhnliche Perspektive, ein seltenes Motiv?
Es gibt Gestaltungsregeln die ein Bild spannend und außergewöhnlich machen.

Die Froschperspektive: geh mit der Kamera auf den Boden und fotografiere von unten

Vogelperspektive: halte die Kamera nach oben und fotografiere von einer außergewöhnlichen Perspektive


Führende Linien: Nutzen, um den Blick des Betrachters ins Bild zu lenken

Drittelregel: Motiv nach der Regel der Drittel

Rahmung: Natürlich Rahmen (z. B. Türrahmen, Bäume) für Tiefenwirkung.

Außergewöhnliche Motive: Dieses Glitzernde Wasser war eine Absolute Premiere

Außergewöhnliche Motive: Polarlichter mit Gewitter